Edmund Steppes (1873-1968) Nach Absolvierung des Realgymnasiums mit dem „Einjährigen“ besuchte er als Vorbereitung auf die Akademie ab 1891 die private Malerschule von Heinrich Knirr in München, die um 1898 unter anderem auch Paul Klee und Oskar Graf besuchten. Im Herbst 1892 beginnt er nach erfolgreicher Aufnahmeprüfung sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste bei Gabriel Hackl. Im Sommer 1893 stellt der junge Künstler erfolgreich im Münchner Kunstverein aus. 1901 stand sein Name bereits in zwei Künstlerlexika. Er gehörte zum Kreis um Emil Lugo. Es folgten Farbexperimente in der Art Heinrich Ludwigs. Die Jahre 19021917 sind "die Jahre des Ruhmes“. Die Wiederentdeckung Böcklins in dieser Zeit zeigte Edmund Steppes an der Seite von Hans Thoma. Nach dem Ersten Weltkrieg unterhielt Steppes regen Kontakt zu Naturaposteln, Völkischen und Deutsch-Nationalen. Ohne selbst gedient zu haben, traf er regelmäßig diese Kreise. Er teilte deren Gedankengut und wandte sich 1923 im Völkischen Beobachter gegen Alfred Rosenberg, der im Expressionismus die wahre deutsche Kunst sah und nicht, wie Steppes, in der Rückwendung zur Vergangenheit. Über Dietrich Eckart fand er früh Zugang zu Hitler und seinem Umkreis. In Briefen an seine Frau äußerte er sich antisemitisch, so auch über seinen Kunsthändler. Als freier Mitarbeiter des Völkischen Beobachters legte er jedoch Wert auf die freie Künstlerpersönlichkeit und ließ sich nicht völlig in die "Bewegung" einbinden. Bereits im Januar 1932 trat er in die NSDAP ein. Neben seiner völkischen Grundrichtung dürfte seine schlechte wirtschaftliche Situation ein Grund gewesen sein. Auf der Biennale in Venedig stellte er neben Barlach und Franz Radziwill aus. 1937 kaufte Adolf Hitler für 10.000 RM das Bild "Jurabach im Frühlingsschmuck", was für Steppes der Durchbruch war. Trotz vieler Ausstellungen und guter Verkäufe seiner Bilder wurde Steppes von einzelnen Nationalsozialisten zum Beispiel als "zu blutleer" kritisiert. Am 7. Januar 1945 wurde sein Atelier ausgebombt. Die Stellung von Steppes im Nationalsozialismus war widersprüchlich, seine märchenhaften, surrealen Bilder passten nicht zur NS-Ideologie. Er geriet früh in die Flügelkämpfe und wurde fast mehr geschmäht als offiziell gelobt. Schon vor dem Krieg gab es enge Beziehungen zu Tuttlingen, so zog die Familie hier zu Freunden. Der fortan Ausgegrenzte blieb nur im Freundeskreis bekannt, verbittert darüber, konnte er doch ebensoviele Schmähungen durch Nationalsozialisten vorweisen, wie andere ihm Ehrungen vorwarfen. 1910 hatte Georg Broel mit Karl Haider und Edmund Steppes gemeinsame Ausstellungen in Wiesbaden und Dresden. Bilder "Thorkopf - Allgäu", Radierung, Platte ca. 147 x 202 mm, handsigniert und in der Platte monogrammiert, bez. "Heinr. Wetterroth München gedr.", dieses Blatt befand sich im Besitz von Georg Broel, Sammlung H.W. Broel ließ seine Radierungen gleichfalls von Wetterroth drucken. "Märchen" (ca. 1905) "Paar unter einem Baum" (1907) "Weide" (o.J.) Bibliografie Edmund Steppes Siebzehn Bilder mit einem Geleitworte von Wilhelm Kotzde hrsg. von der Freien Lehrervereinigung für Kunstpflege Verlag von Jos. Scholz, Mainz 1910 Georg Jacob Wolf: Edmund Steppes in: Die Kunst für Alle, XXXIII. Jahrgang, Heft 21/22, August 1918, S. 373-385 Ernst Weber: Der Deutsche Spielmann - Sommer Bildschmuck von Edmund Steppes Verlag Georg D.W. Callwey, München 1922 Andreas Zoller: Der Landschaftsmaler Edmund Steppes (1973-1968) und seine Vision einer "Deutschen Malerei", Dissertation, Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig 1999 |
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