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Walter von Zur Westen Exlibris 1924 (nach einem Textabschnitt über Heinrich Vogeler) "Der andere Lyriker des landschaftlichen Exlibris ist der in München lebende Rheinländer Georg Broel, aber seine Lyrik ist von andrer Art. Die leise Schwermut, die über Vogelers Arbeiten sich breitet, finden wir bei Broel selten. Gewiß fehlen auch ernste Töne nicht. Auf dem Exlibris Hertha Mirabeau trauert die ganze Natur mit der jungen Witwe, die im düsteren Trauergewande unter der Weide steht (1913, Abb. 154); und feierliches Pathos atmet das Blatt für Dr. H. Horch (1913) mit dem Blick auf Orplid, das Sehnsuchtsland, das ferne aus dem bewegten Meere aufleuchtet. Das sind aber Ausnahmen. Am liebsten schildert er die Landschaft in sonniger Pracht, wie sie mit den Vögeln auf blütenbeckten Sträuchern um die Wette jauchzt. Ein häufiger Vorwurf ist der Blick zwischen dunklen Bäumen hindurch auf eine sonnenbeglänzte Weite. Vielleicht das schönste Stück in dieser Gruppe ist das Blatt für Conrad Friedrich Bonte (1913) mit der Aussicht auf den Chiemsee. Im Gegensatz zu Vogelers früheren Arbeiten sind die Broels aufs sorgfältigste kompniert. Schlechterdings nicht zu überbieten ist bei den Arbeiten der letzten Jahre die Feinheit der stecherischen Durchbildung, die trotzdemniemals zur Härte oder Kleinlichkeit führt. Zartheit, Grazie, Liebenswürdigkeit machen Broel zu einem berufenen Meister des Damenexlibris und in der Tat gehören die Blätter für Else Sanner (1914), Amelia Fahrenhorst (1914), L.M. (1918) zu seinen gelungensten Schöpfungen." Aus Walter von Zur Westen: Exlibris Verlag Velhagen & Klasing, Bielefeld 1925 S. 106-107, Abb. S. 111 < zurück > |
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